Unser Baby: Dein zweites Zuhause.

Dies ist kein klassischer Mama-Blog. Wohl aber ein Blog für Mütter.

Hä?

Ok, von vorn. Es geht um juggleHUB, einen Ort, den es noch nicht gibt, aber der bald hoffentlich eine Art zweites Zuhause für viele Mütter mit dem Kopf voller Ideen (oder dem Schreibtisch voller Arbeit) sein wird. Mit juggleHUB wollen wir, Silvia und Katja, einen Ort schaffen, an dem Mütter eben nicht „nur“ Mütter sind, sondern als Frauen mit ihrem Bedürfnis nach beruflicher Selbstverwirklichung im Mittelpunkt stehen. Heißt: es wird dort weder Beikostberatung, noch Trageseminar oder Mutter-Kind-Sport geben. Stattdessen liebevolle und professionelle Kinderbetreuung nebenan, während Mama zum Beispiel an den letzten Zeilen ihres Textes feilt, der am nächsten Morgen Punkt acht Uhr beim Kunden auf dem Tisch liegen muss, und möglichst kreativ (oder „schmissig“, wie es der Marketing-Chef am Telefon formulierte) daherkommen sollte. Yay!

Während meines Elternzeit-Jahres hatte ich gefühlte 87 dieser Situationen. Deadline im Nacken, Kind am Nörgeln. Lange Abende am Rechner gefolgt von kurzen Nächten am Babybett. Und auch tagsüber ständig zerrissen zwischen quality time mit meiner Kleinen und dem Wunsch, dass wenn es mit meiner Selbstständigkeit als Texterin schon nicht voran geht, diese wenigstens halbwegs am Laufen bleiben sollte.

In dieser Zeit entstand die Idee fürs juggleHUB. Denn das, was ich an jenen 87 Tagen gebraucht hätte, gab und gibt es nicht.

Einen Ort, an dem ich einige Stunden in der Woche arbeiten kann, ohne meine kleine Tochter in eine Betreuungseinrichtung geben zu müssen. An dem ich Kontakte knüpfen kann und sich daraus bestenfalls neue Textaufträge ergeben. Und an dem ich einfach mal rauskomme aus meinen vier Wänden, die nach der Entbindung binnen kürzester Zeit von skandinavisch-minimalistisch zu einer Mischung aus Villa Kunterbunt und Ikea Kinderabteilung mutiert sind.

juggle

 

Coworking mit Kinderbetreuung – ich fand das von Anfang an total am Puls der Zeit. Umso überraschter war ich, dass es keine entsprechende Location in Berlin gibt. Was machen die ganzen Freiberuflerinnen und Kreativen in Elternzeit? Kann es sich jede dieser Frauen leisten, für ein Jahr komplett auszusetzen und ihre Kunden zu vertrösten? Sind Oma und Opa auch zugezogen? Ist die Tendenz unter Selbstständigen größer, die Kinder bereits recht früh in die Kita oder zur Tagesmutter zu geben? Oder gibt es tatsächlich 4-monatige, die stundenlang genügsam unterm Spielbogen liegen, während Mama am Schreibtisch sitzt?

Ich kann es mir nicht vorstellen. Wohl aber, dass viele Frauen in Elternzeit immer wieder dabei zusehen müssen, wie beim Versuch, fünf Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten, drei zu Boden fallen. Bestenfalls sind es nur der Abwasch, der Wocheneinkauf und das Geburtstagsgeschenk für die Neu-Oma (Tipp: Irgendwas mit dem Nachwuchs drauf geht immer – eine der wenigen Dinge, die wirklich einfacher geworden sind mit Kind). Schlimmstenfalls steht aber einer der Bälle für einen wichtigen Kunden, der erneut vertröstet werden muss, oder das Finanzamt, das keinen Grund sieht, eine weitere Gnadenfrist für die Umsatzsteuervoranmeldung zu gewähren.

Während ich mir diese Fragen erfolglos versuchte zu beantworten, saß Silvia nur drei U-Bahn-Stationen entfernt nach einem langen Arbeitstag als angestellte Architektin am großen Esstisch ihres Wohnzimmers und arbeitete an ihrem Konzept für ein – ihr ahnt es schon – Coworking Büro für berufstätige Mütter. Für Frauen wie sie also, die seit Jahren in Festanstellung tätig sind und das Gefühl haben, zwar ganz viele Ideen im Kopf, aber weder Zeit noch Energie zu haben, diese nach einer 45-Stunden-Woche im Büro oder am Wochenende zwischen Fußball- und Spielplatz in die Tat umzusetzen. Und die im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn immer wieder feststellen mussten, wie selbst hervorragend qualifizierte Frauen in einer beruflichen Sackgasse landen, sobald sie Kinder bekommen.

Fazit: Wir brauchen juggleHUB. Einen Ort zum Arbeiten und Netzwerken mit flexibler Kinderbetreuung in Reich- aber außer Ablenkungsweite.

Die Idee war da. Fehlte also nur noch jemand, um sie gemeinsam umzusetzen.

Neigte ich zu Pathos, würde ich schreiben: Als der Mond sich vor die Sonne schob und die Erde für einen Moment in Finsternis tauchte, ward juggleHUB aus der Taufe gehoben.

Ganz unpathetisch saßen zwei Frauen, die sich bis dato nicht kannten, am 20. März diesen Jahres (dem Tag der Sonnenfinsternis) einfach in einem Café am Frankfurter Tor, nachdem sie in der Facebookgruppe der Mompreneurs gemeinsame Anknüpfungspunkte entdeckt hatten. Und während sie gekonnt an der Frühjahrssonne vorbeiblinzelten, stellten sie fest, dass sie beide ziemlich genau dieselbe Idee mit sich rumtrugen. Katja zusammen mit ihrer halbjährigen Tochter Lucie, Silvia sogar schon einige Jahre, in denen ihr Sohn Leonard den Kleinkindschuhen entwachsen ist. Ihrer Überzeugung, dass es Zeit für ein Coworking Space mit flexibler Kinderbetreuung ist, tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Wer mehr als einmal Bekanntschaft mit spontanen Kita-Schließzeiten gemacht hat, wird einen Ort wie juggleHUB lieben, war und ist sie sich sicher.

Das war also zum Frühlingsbeginn – nun kommt der Herbst. Statt Sofalaune macht sich bei uns Aufbruchstimmung breit. Lucie wird gerade in der Kita eingewöhnt, Leonard hat die erste Schulwoche hinter sich. Zeit, richtig loszulegen. Im vergangenen halben Jahr haben wir schon einige wichtige Grundsteine für die Gründung des juggleHUB gelegt (dazu demnächst mehr). Nun geht es an die Umsetzung.

Auf diesem Blog möchten wir euch teilhaben lassen an unseren Erfahrungen, die wir in den kommenden Wochen und Monaten als Gründerinnen machen werden. Gleichzeitig wollen wir euch kennenlernen und freuen wir uns über Ideen und Tipps von euch:

  • Wer seid ihr und woran arbeitet ihr?
  • Wollt ihr selbst auch gründen, wisst aber noch nicht wie?
  • Arbeitet ihr freiberuflich, selbstständig oder (noch) fest angestellt?
  • Wie kriegt ihr das hin mit Kind und Job?
  • Wie müsste das juggleHUB gestaltet sein, damit ihr euch vorstellen könntet, dort zu arbeiten und eure Kinder betreuen zu lassen? (Schaut gern auch mal auf unsere Umfrage).
  • Und kennt ihr vielleicht eine interessante leerstehende Location?

Gern könnt ihr euch schon jetzt unverbindlich auf die Interessentinnenliste setzen lassen und so von Eröffnungs-Specials profitieren. Dafür einfach den Newsletter bestellen und bei der Anmeldung einen kurzen Kommentar reinschreiben.

Soviel fürs erste. Wir freuen uns sehr, auf das was vor uns liegt und auf einen regen Austausch mit euch!

In diesem Sinne: Welcome to the juggle!

Beitragsbild: Flickr.com/happy_serendipity