Der Wochenrückblick: Es könnte so einfach sein – musses aber nicht

Die Suche nach passenden Räumen fürs juggleHUB geht weiter. Silvia ist diese Woche Straße um Straße in Friedrichshain abgeradelt, um leerstehende Gewerberäume aufzuspüren, die nicht in den gängigen Online-Portalen zu finden sind. Ich habe mir zwei Wohnungen angesehen.

Moment, Wohnungen?

Stand im letzten Blogbeitrag nicht etwas von der Zweckentfremdungsverordnung? Ja, richtig. Aber wie so oft gibt es natürlich die eine oder andere Ausnahme von der Regel. Wenn der Vermieter nämlich eine Wohnung zur gewerblichen Nutzung anbietet, muss er im selben Umfang neuen Wohnraum schaffen. Bei der ersten Besichtigung war das auch der Fall. Anders bei der zweiten. Hier wollte uns die Maklerin erzählen, dass es ausreiche, wenn im Mietvertrag steht, dass die Räume gewerblich genutzt werden dürfen. Erlaubnis vom Bezirksamt? Davon wisse sie nichts.

Is klar.

Beschäftigt sich zwar täglich mit Immobilien, aber hat von einer Regelung, die den gesamten Berliner Wohnungsmarkt umkrempelt, noch nix gehört. Wir haben dann nochmal recherchiert.Und tatsächlich reicht die Erlaubnis einer gewerblichen Nutzung durch den Vermieter allein nicht aus. Wer sich darauf verlässt und den Wohnraum beruflich nutzt, muss mit Strafen im fünfstelligen Bereich rechnen.

 

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Wir konzentrieren unsere Suche also zukünftig lieber wieder auf „echte“ Gewerberäume. Das Problem dabei: Ladenflächen im Vorderhaus sind meist zu klein, Büroetagen im 4. OG des Hinterhauses sind schwierig für die Atmosphäre im Café-Bereich. Optimal wären also Erdgeschossflächen. In Friedrichshain wenn möglich. Gute Verkehrsanbindung. Wenn dann noch ein bissel Grün links und rechts dabei ist – perfekt! Falls ihr was seht, hört oder noch ein leerstehendes Loft besitzt, das so vor sich hin einstaubt, meldet euch gern bei uns.

Was haben wir diese Woche noch gelernt?

Coworking – kennt doch jeder, dachten wir. Ist aber nicht so. Fast allen Maklern und Vermietern (unabhängig vom Alter) mussten wir erklären, was das eigentlich ist, dieses „Coworking“. Hat uns überrascht, zumal in Berlin.

„Was, sie planen eine Kita? Nee, tut mir leid, äh die Räume sind schon vermietet. Was? Keine Kita sagen Sie? Büroplätze? Seminarräume? Ach und die Kinderbetreuung erfolgt nur flexibel nach Bedarf? Achso! Ja nee, die Räume sind noch frei. Wann können Sie kommen?“ Kinderfreundliches Land… Merke: Habe immer den Elevator Pitch parat – auch wenn du nur bei der Wohnungsbaugesellschaft anrufst.

Mama krank, Kind krank, Mann krank, tausend Pläne und Termine, nichts geht und man fragt sich: Kann nicht einfach auch mal irgendwas leicht sein? Einfach funktionieren? Dann der Artikel von Bettina Stackelberg bei EditionF und die befreiende Erkenntnis, dass alles gut und richtig ist, wie es ist, auch wenn es nicht immer leicht ist. Also: zurücklehnen, gesund werden und danach wieder durchstarten. Manchmal braucht es nur einen gedanklichen Schubs und schon fühlt sich das Leben trotz aller Hürden wieder – nun ja – leichter an.

Für die, die nicht über Facebook auf dem Blog gelandet sind: Herein- und heraufspaziert, auf unsere neue Seite.

Foto: Flickr.com / Amanda Tipton