Der Wochenrückblick: Coworking von der ersten Sekunde an. Und wie eine boxende Muslima den juggleHUB belebt
Kennt ihr das? Wenn auf einmal alles zusammenzupassen scheint? Sich die Dinge fügen und man anfängt, von Schicksal und Universum zu palavern? Das ist die Gemütslage, in der wir uns gerade befinden. Also neben dem Üblichen „Ich such‘ mir doch wieder nen festen Job.“ Und dem sich häufenden nächtlichen „Schaaatz, bist du noch wach? Ich kann nicht schlafen. Was, wenn die Farbe der Esspressomaschine doch nicht zur Fußbodenmaserung passt? Dann sind wir ruiniert!“
Die Christburger Straße ist überall
Tatsächlich ist die Dichte von Leuten, die entweder in der Christburger Straße leben, in Kürze in die Christburger Straße ziehen oder kürzlich aus der Christburger Straße weggezogen sind, nun aber gern noch eine Geschäftsadresse dort hätten (you’re welcome) erstaunlich hoch dieser Tage. Klar, liegt natürlich auch daran, dass wir ständig davon reden und das Café in der Christburger ein paar Häuser weiter momentan unser drittes Zuhause ist.
Das zweite sind (natürlich) unsere Räume selbst, mit und in denen gerade Wunderbares passiert. Wie beschreibe ich das am besten? Ich könnte sagen, es geht um Kunst. Aber es geht um viel mehr. Es geht um Coworking von der ersten Sekunde an. In leeren Räumen, auf unsexy Teppichen, mit Bohrgeräuschen im Hintergrund. Um den Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, Talenten und Sprachen. Also im Prinzip um genau das, was den juggleHUB ausmacht.
So geschieht es derzeit jeden Donnerstag bei uns in der Hausnummer 23.
Zusammen mit dem Künstler_innenkollektiv CargoCult beleben wir die noch leeren Räume neu. Wie? Durch Gespräche und die gemeinsame Suche nach Ideen und verbindenden Elementen – zwischen den Räumen und zwischen den Kulturen. Das Ergebnis werden greifbare Kunstobjekte sein, die zukünftig in den Räumen des juggleHUB ausgestellt oder gar funktionaler Teil der Einrichtung sein werden. Sie erzählen die Geschichten der Menschen aus der „Runde der ersten Sekunde“ und dokumentieren gleichzeitig die Entwicklung der juggleHUB-Räume von jetzt an bis zum Start im Juni. Cowork in progress quasi.
Wie das aussieht, könnt ihr euch auf dem eigens dafür eingerichteten Blog „A room of one`s own 23“ ansehen“.
Wir reiben uns immer wieder verblüfft die Augen angesichts dessen, was da gerade passiert.
War wirklich eine schwedische Schulklasse in unseren Baustellen-Räumen und hat einen Anti-Gewalt-Workshop veranstaltet am Montag? – Oder machen mich die schlaflosen Nächte („Schaaatz…“) gerade paranoid?
Sitzt da wirklich eine ehemalige Spielerin der pakistanischen Badminton-Nationalmannschaft in unserem Coworking-Raum I und arbeitet an einem Porträt, das wahrscheinlich eben diesen Raum zieren wird?
Und boxt da wirklich eine Muslima im künftigen Seminarraum und sagt Sätze, wie „Ich habe mich für die Freiheit entschieden. Wer hat das Recht oder die Macht zu sagen ‚Du kannst es nicht machen oder du darfst es nicht?‘“
Wir wollen noch nicht zu viel verraten. So habt ihr etwas, worauf ihr euch (von der Eröffnung des juggleHUB abgesehen) freuen könnt: auf die Vernissage, bei der ihr die Künstler_innen und ihre Werke bewundern könnt.
Bis zur Eröffnung habt ihr übrigens noch die Chance, euch ein halbes Jahr Coworking zum vergünstigten Preis zu sichern. Schaut mal zur Early-Bird-Anmeldung.
Was haben wir in dieser Woche noch gelernt?
1. Bewerbungsgespräche führen aus der anderen Perspektive. Komisches Gefühl. Aber wir haben uns, glaube ich, ganz ok geschlagen. Zumindest haben wir die ersten tollen Kinderbetreuerinnen an Bord, die wir euch in Kürze vorstellen werden. Wir suchen aber nach wie vor. Schreibt uns gern an, wenn ihr dabei sein wollt!
2. An Tagen, an denen du einen Autospiegel abfährst, einen weiteren fast abfährst und 50 Euro aus der Firmenkasse verlierst, solltest du keinen Bastelkurs mit Kindern abhalten, sondern einfach mal schlafen gehen. Einfach. mal. schlafen.
(„Schaaatz…“)