Erst war es der Kaffee, der sie in den juggleHUB führte, dann die Kinderbetreuung. Heute kommen Kristin und Margaux meist ohne Kind in den HUB, um Online-Workshops in Räumen außerhalb des eigenen Schlafzimmers zu geben, um fokussiert zu arbeiten und natürlich um ihren Lieblingskaffee zu trinken, umgeben von vertrauten und immer wieder neuen Gesichtern.
Ja es gibt ihn noch, unseren geschriebenen Wochenrückblick. Zwischenzeitlich waren wir zur gesprochenen Variante übergegangen, weil es sich in den vergangenen Wochen einfach angeboten hat. Wir standen im ständigen Austausch mit Unterstützer/innen und neuen Leuten, die sich für den juggleHUB interessieren und haben gern Auskunft gegeben: „Wie lange gibt es euch schon?“, „Wie kamt ihr auf die Idee?“ oder einfach „Was gibt’s Neues vom juggleHUB?“ Zukünftig werden wir dann einfach sagen: Lies doch den Blog, Mann! Nein, natürlich nicht, aber für die, die (noch) nicht vor Ort waren, werfen wir heute einen kurzen Blick zurück.
Die sanfte Eröffnung
Wo wir auch schon wieder bei der Frage wären, wie lange es uns schon gibt. Ziemlich genau einen Monat! Am Montag, dem 13. Juni, haben wir die Tür aufgemacht und gewartet, was passiert. Und es passierte was – wie aufregend!
In ein paar Tagen ist Juni. Für viele sicher ein Juni wie jeder andere. Für uns fühlt es sich gerade an wie der Juni unseres Lebens, der da ins Haus steht. Da wird er plötzlich wahr, der juggleHUB. So richtig mit Eingangstür und Schild und „Hallo, schön dass du da bist. Wie können wir dich unterstützen?“. Die Vorstellung macht Herzklopfen. Wenn es an einem nicht mangelt dieser Tage, dann ist es Adrenalin. Das gute, welches das Herz hüpfen lässt. Aber immer mal wieder mischt sich auch das gepanschte darunter, dieses Zeug, das so schwer im Magen liegt. Silvia legt in solchen Fällen einfach noch einen heißgeliebten Kaffee oben drauf; ich halte es mit einem Tee, der sich vielversprechend „Frauenbalance“ nennt. Damit man beim jugglen nicht aus dem Gleichgewicht kommt.
Zwei Tage Enthaltsamkeit liegen hinter uns. Nach der Cowork2016 am Wochenende in Hamburg haben wir das Wort „Coworking“ kurzfristig aus unserem Vokabular gestrichen. Ziel: Den Kopf wieder frei bekommen. Gestern Abend dann ein erster zaghafter Rückfall – ein Post zur aktuellen Coworking-Statistik des Magazins Deskmag auf unserer Facebook-Seite. Und heute: zurück in alter Frische. Coworking, Coworking, Coworking – Yeah!
Nachdem die vielen Eindrücke und Gespräche der Konferenz sich gesetzt haben, schauen wir, was wir daraus mitnehmen. Eine große Portion Motivation auf jedem Fall – allein schon deshalb, weil die „Familie“ der Space-Betreiber ein unfassbar netter und inspirierender Haufen ist, der einfach Lust macht, dabei zu bleiben und die Arbeitswelt auf den Kopf zu stellen. Coworking, Coworking, Coworking – Baby, coworkst du schon?
Ja is denn schon wieder Mittwoch? Mitte der Woche? Mitte des Monats? Es ist doch ungerecht. Da wartet man auf Entscheidungen anderer, von denen die Zukunft des juggleHUB abhängt, und es fühlt sich an, als schleppe sich die Woche zäh wie Haferschleim von Tag zu Tag. Gleichzeitig schaut man auf seine To-do-Liste und denkt sich: Wie? Was? Schon fast zwei Monate des Jahres rum? Wo war ich denn bitte, als sich der Februar eingeschlichen hat?
Aber immerhin können wir dieser Tage auch die eine oder andere Frucht der vergangenen Arbeitswochen ernten – und euch hier und heute quasi einen frischen Obstsalat aus neuen Infos kredenzen.
Weihnachten ist vorbei und damit auch die Heimlichkeit. Die letzten Wochen haben wir uns ja ein bisschen hinter unserem Businessplan versteckt („Nee, nix los bei uns, nur schreiben und so.“). Das Werk, auf das wir auch ein kleines bisschen stolz sind, ist übrigens pünktlich vor den Festtagen fertig geworden. Nebenbei ist aber einiges mehr passiert, vor allem im Hinblick auf die Suche nach Räumen für den juggleHUB.
In der letzten Woche ist es etwas ruhig geworden um juggleHUB. Was nicht etwa daran liegt, dass wir uns bereits Glühwein schlürfend und Lebkuchen verzehrend in den Winterschlaf verabschiedet haben. Nein, der Grund ist weniger gemütlich und heißt: Businessplan. Bisher haben wir die Strategie gefahren, erstmal alles andere zu machen – Webseite, Facebook, Location-Suche, Corporate Design und und und – in der Annahme, dass sich der Businessplan nebenbei schreiben lassen würde. Mal ein Absatz hier, mal ein Kapitel dort, bis die 40 Seiten quasi mit Schleifchen unterm Weihnachtsbaum liegen.
Das Ergebnis dieser Strategie war, dass der Plan zu Beginn der vergangenen Woche noch mit Änderungsdatum September und einem Umfang von 1,5 ausformulierten Seiten in unserem Projektordner lag. Dummerweise brauchen wir ihn aber fix und fertig und überzeugend geschrieben, sobald es an die Verhandlungen mit Bank, Ämtern und Vermietern geht, also vermutlich zu Beginn des neuen Jahres. Daher haben wir unsere to-do-Liste jetzt umgekrempelt, sodass das Schreiben unseres Businessplans nun ganz oben steht und quasi jede Minute frisst, die wir nicht im Coaching oder mit der Standortrecherche verbringen.
Was schreibt man nun also in einen Wochenrückblick über eine Woche, in der man größtenteils über dem Laptop hing?
Die Woche startete und endete mit Lichtenberg. Montag ganz konkret, körperlich, räumlich, Freitag gedanklich, aber nicht weniger intensiv. Was war los?
Ja die Räume in Lichtenberg. Ihr erinnert euch? Gesehen und gedanklich schon die Wandfarbe ausgesucht. Wenn da nicht der Haken wäre. Der namens Lichtenberg, der dazu führte, dass wir die Sache dann doch abhakten. Aber irgendwie auch nicht. Die Räume blieben in unseren Köpfen. Tauchten immer wieder auf – ob bei der Entwicklung unseres Elevator Pitches, bei der Markenpositionierung oder bei der Finanzplanung. Immer wieder der Satz: „Was das angeht, wären die Räume in Lichtenberg ja perfekt.“
Zeit für eine dritte Meinung. Also baten wir unseren Coach, sich Lage und Location am Montag mal anzusehen. Ihr Eindruck bestätigte unser Nicht-loslassen-können. Und selbst das Argument mit der vermeintlich nicht so attraktiven Lage konnte sie nicht so recht nachvollziehen. Ok, Plattenbau in Sichtweite – so what? Wäre der Friedrichshainer Nordkiez eine Etage höher gelegen, wäre er auch in Sichtweite. Silvia hatte bei der Anfahrt auch gleich den Tram-Test gemacht: Fünf Minuten von der Ring- und U-Bahn. Zumutbar, oder?
Alles fließt. Eigentlich eine gute Sache. Man trifft Menschen, hört Meinungen und sieht Orte, die einen nicht mehr loslassen und dazu bringen, den eigenen Weg noch einmal neu auszurichten. Es muss nicht immer gleich ein 180-Grad-Wendemanöver sein. Manchmal genügt schon ein kleiner Spurwechsel und auf einmal fügen sich die Dinge zusammen und alles fühlt sich richtig an. Bis wieder neue Menschen kommen, neue Orte…und so weiter. Was nicht heißt, dass wir auf jede Meinung etwas geben oder jedem Trend hinterherlaufen. Vielmehr geht es darum, mit dem, was wir anbieten, beweglich zu bleiben, uns nicht an Ideen zu klammern, die wir selbst vielleicht bombastisch finden, aber die für diejenigen, für die wir den juggleHUB machen, uninteressant und bedeutungslos sind. Oder wie die Marketingtante in uns sagen würde: Ein Konzept zu fahren, das an der Zielgruppe vorbeigeht.
Wenn dir dein Coach sagt, dass du dir da ein „sehr komplexes“ Projekt ausgesucht hast – ist das dann gut oder schlecht? Ist „komplex“ das „nett“ der Coaching-Szene? Oder schlimmer noch, das „nicht machbar“? Nein, ganz so dramatisch ist es glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: unsere Beraterin – übrigens Frau, Mutter, selbstständig, ambitioniert, offen, also genau unsere Zielgruppe (abgesehen vom Alter…ihres Kindes ;)) – glaubt fest an unsere Idee.
Aber das Konzept ist eben vielschichtig und bedarf immer wieder neuer Blickwinkel, was sicher anders wäre, wenn wir einfach ein Friseurgeschäft starten würden. So ihre Worte. Stimmt. Was auf dem Kopf passiert, ist planbar. Aber was in den Köpfen unserer Zielgruppe vor sich geht, ist für uns an vielen Stellen immer noch das große Unbekannte.