Im netzWERK: Charlotte, Gründerin von Momunity
Liebe Charlotte, wann dachtest du das letzte Mal: Jetzt hätte ich gern eine andere Mama hier – und warum?
Ach, das denke ich mitunter täglich (lacht). Meistens dann, wenn ich die Kids von der Kita abhole und im Auto das erste „Mamaaaa, was machen wir heute?“ von der Rückbank höre. Ich gehöre einfach nicht zu den Müttern, die die Tage schon weit im Voraus durchtakten. Meist bin ich total spontan unterwegs und entscheide abhängig von unserem aktuellen Befinden. Und genau in solchen Momenten habe ich gerne eine andere Mutter mit Kids an meiner Seite, mit denen wir den Nachmittag zusammen verbringen können. Zusammen macht es einfach mehr Spaß.
In 3 Sätzen: Was genau ist Momunity?
Momunity ist ein kostenlose Networking App für Mütter. Mit Momunity können Mamas andere Mamas in ihrer Nähe finden, sich vernetzen, austauschen und für Aktivitäten treffen. Bei Momunity können Mütter auf das geballte Wissen einer ganzen Community zugreifen, Erfahrungstipps einholen und sich durch gegenseitigen Support das ‚Mama sein’ erleichtern. Mittlerweile nutzen Momunity schon tausende Mamas mit jungen Kindern in ganz Deutschland.
Gab es damals einen bestimmten Auslöser, der dich zur Gründung von Momunity inspiriert hat?
Einen einzigen Auslöser gab es nicht, es war eher das grundsätzliche Bedürfnis nach Austausch und Vernetzung mit anderen Müttern in der Umgebung. Mit der Geburt meiner ersten Tochter änderte sich mein Leben völlig. Ich fühlte mich – glaube ich – noch nie so einsam wie in dieser ersten Zeit mit Kind. Ich sehnte mich nach Gesprächen mit Erwachsenen, nach seelischer Unterstützung. Und ich hatte so viele Fragen und neue Themen, die ich nur mit Gleichgesinnten teilen wollte. Aus diesem Bedürfnis entstand die Idee, die sich dann immer ernsthafter entwickelte.
Am Anfang war es nur eine nette Gedankenspielerei, doch im Laufe der Zeit ließ ich mich immer mehr auf die Idee, eine lokale Mami-Vernetzungs-App zu entwickeln, ein.
Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Gründung bzw. bis zur ersten marktfähigen Version und was waren unterwegs die größten Herausforderungen?
Am Anfang war es nur eine nette Gedankenspielerei, doch im Laufe der Zeit ließ ich mich immer mehr auf die Idee, eine lokale Mami-Vernetzungs-App zu entwickeln, ein.
Allerdings war ich damals beruflich sehr eingespannt, sodass ich Momunity für lange Zeit zurück in die Schublade legen musste. Aber was will man machen, die Idee hat mich einfach nicht mehr losgelassen und so habe ich die erste marktfähige Version zusammen mit meiner Geschäftspartnerin Julia im März diesen Jahres rausgebracht. Ganze drei Jahre hat es von der Idee bis zum Launch gedauert. Puh, was für eine Geburt! (lacht) Die größte Herausforderung war dabei sicherlich die Entwicklung der App selber – ein Produkt zu kreieren, was mit dem kleinstmöglichen Aufwand den größtmöglichen Nutzen für die Mamas verspricht.
Momunity richtet sich an Frauen mit Kindern. War es eine bewusste Entscheidung, die Väter nicht direkt mit einzubeziehen? Wenn ja, was waren die Gründe dafür?
Ja, das war tatsächlich eine bewusste Entscheidung. Momunity ist ein Netzwerk für Mamas und werdende Mamas. Wir haben aber weder etwas gegen Väter, noch sind wir Radikalfeministen (lacht). Wir glauben einfach nur, dass wir Mamas einen geschlossenen Raum benötigen, um all unseren speziellen Themen und intimen Erfahrungen Platz geben zu können – ein „safe place“ in dem wir uns sicher und ungestört austauschen können.
Welche technischen Voraussetzungen sind nötig, um Momunity zu nutzen?
Ein internetfähiges Smartphone. Aber da mache ich mir bei den digitalen Mamas heutzutage keine Sorgen. Die App kann einfach kostenlos im App Store und bei Google Play runtergeladen werden.
Wie groß ist die Community? Gibt es Regionen, in denen besonders viele Mütter aktiv sind oder ist es recht gleichmäßig verteilt?
Wir sind schon einige tausende Nutzerinnen und täglich werden es mehr. Da wir mit unseren eigenen Netzwerken in Berlin gestartet sind, tummeln sich hier natürlich momentan noch ein paar mehr Mamas. Aber andere Städte ziehen nach und die Community wächst mittlerweile über ganz Deutschland verteilt.
Wofür wird die Community in erster Linie genutzt?
Was auch immer uns Mamas bewegt und beschäftigt. Oft geht es um spezielle Fragen und Themen, bei denen sich Mütter gegenseitig Tipps geben und Erfahrungen austauschen. Häufig werden aber auch Kontakt- und Aktivitätsanfragen gepostet. Es gibt zudem schon sehr viele Mütter, die über Momunity andere Mamas in ihrer Umgebung gefunden haben und sich nun regelmäßig treffen.
Und wofür nutzt du sie persönlich am häufigsten?
Ich nutze Momunity oft, um meinen Mamafreunden durchzugeben, wo wir gerade den Nachmittag verbringen, damit sie spontan dazustoßen können. Aber ich tausche mich auch gern mit „Leidensgenossinnen“ über alle möglichen Themen aus und versuche andere fragende Mütter mit meinen Erfahrungen zu unterstützen. Es darf aber auch gern einfach mal was Lapidares sein – dann geht es einfach um den Kontakt und das Gemeinschaftsgefühl.
Grundsätzlich wollen wir Müttern das ‚Mama sein’ erleichtern, indem wir ihnen ein immer besser werdendes Tool an die Hand geben
Wo soll es mit Momunity hingehen? Was ist eure Vision?
Grundsätzlich wollen wir Müttern das ‚Mama sein’ erleichtern, indem wir ihnen ein immer besser werdendes Tool an die Hand geben, welches sie (mit der unterstützenden Kraft einer ganzen Community) durch die teilweise sehr isolierte, erste Lebensphase mit Kind bringt. Wir werden Momunity also noch optimieren und durch einige Funktionen erweitern. Und vielleicht werden wir dann auch irgendwann mal über den Tellerrand hinaus schauen.
Ihr veranstaltet auch regelmäßig Treffen, bei denen sich Mütter vor Ort kennenlernen und vernetzen können. Was passiert dort und wann finden die nächsten Treffen statt?
Ja, das stimmt. Wir haben vor einiger Zeit den Momunity BabyBrunch ins Leben gerufen. Wir wollen damit die grundsätzliche Vernetzungsidee von Momunity einfach noch mal analogisieren. Denn es geht uns allen doch eigentlich um den realen Kontakt, den wir mittels digitaler Technologie vereinfachen, jedoch niemals ersetzen können. Wir laden dann etwa 60-80 Mütter in eine tolle Location zu einem leckeren Frühstücksbrunch ein und verbringen ein paar schöne Stunden zusammen, lernen uns kennen, tauschen uns aus und werden dazu noch von ein paar tollen Marken verwöhnt. Ein nächster Momunity BabyBrunch soll zeitnah stattfinden. Genaue Pläne haben wir aber noch nicht. Wer keine Info verpassen will, folgt uns am Besten auf Instagram unter @momunityapp.
Mehr Infos: https://www.momunity.com/